Zeche Recklinghausen-1 in Recklinghausen-Hochlarmark

Die Zeche Recklinghausen-2 ist ebenso wie die ältere Anlage Recklinghausen-1 eine Gründung der belgischen Société Civile Belge des Charbonnages d`Herne-Bochum. Von 1901 bis 1974 wurde auf der Schachtanlage Kohle gefördert, danach diente die Zeche bis 1988 nur noch der Material- und Seilfahrt. Nach dem Abriss eines großen Teils der Tagesanlagen, wurde die Zechenbrache 1999 vom damaligen Kommunalverband Ruhrgebiet, heute RVR, erworben und zu einem Stadtteilpark als Bestandteil des Emscher Landschaftsparks umgestaltet. Das im Mittelpunkt des Stadtteilparks befindliche Fördergerüst gehört zur Kategorie Deutsches Strebengerüst, die dazugehörige Maschinenhalle stammt aus den Jahren 1963/64. Mit seiner Vollwandverkleidung dokumentiert das Fördergerüst nicht nur einen wichtigen Entwicklungsschritt in der Konstruktion derartiger Anlagen, sondern ist in seiner Art auch ein Einzelstück. Abweichend von der üblichen Bauweise sind hier vier Seilscheiben nebeneinander angeordnet, da es sich um einen Doppelschacht mit zwei parallel nebeneinander liegenden Schächten handelt. Der Antrieb erfolgte über zwei Tandemdampfmaschinen mit jeweils 3.800 PS Leistung. Sie wurden Anfang der 1960er Jahre von der Eisenhütte Prinz-Rudolph in Dülmen als die vermutlich letzten Dampffördermaschinen in Deutschland gebaut. Im westlichen Maschinenhaus ist eine der Fördermaschinen erhalten. Dort entsteht ebenfalls ein kleines Bergbaumuseum. Meine Aufnahmen entstanden im September 2010.