Zeche Radbod-1/2/5 in Hamm-Bockum-Hövel

Es war die Katastrophe schlechthin. 1908 ereignete sich auf Radbod eines der folgenschwersten Bergwerksunglücke im Revier. Eine Schlagwetterexplosion von gewaltigem Ausmaß löste einen verheerenden Grubenbrand aus. Alle Kunst und aller Einsatzwille der Grubenwehren waren vergeblich; 349 Bergleute starben. Natürlich lässt so ein Unglück innehalten. Natürlich setzt es was in Bewegung. Erstmals im Ruhrrevier wurde nun für Radbod angeordnet: Alle Bergleute haben ab sofort elektrische Grubenlampen zu tragen. Die waren schon entwickelt worden, aber weil sie nicht gerade billig waren, blieben sie den „wichtigen“ Leuten unten vorbehalten, also den Steigern und Aufsehern. Bis zu diesem Unglückstag. Die Ausrüstung der Mannschaften mit Sicherheitslampen ist noch allemal preiswerter als der Verlust durch Explosions-Zerstörungen im Grubengebäude; von den Menschenleben mal ganz zu schweigen. Von der Zeche Radbod, die von 1905 bis zur Stilllegung 1990 die Entwicklung der Stadt Hamm prägte, sind die Fördergerüste mit Hängebänken über den Schächten 1 und 2 sowie die zugehörigen Maschinenhäuser erhalten. In Zusammenarbeit mit der Stadt Hamm bemüht sich die Industriedenkmal-Stiftung um die Entwicklung des Denkmals im Gewerbegebiet Radbod. Im Februar 2010 hatten Peter Hullermann und ich Gelegenheit, dieses Denkmal abzulichten. Für die Unterstützung bedanke ich mich bei Herrn Ralf Budszuhn von der Industriedenkmal-Stiftung.