Zeche Osterfeld-4 in Oberhausen-Klosterhardt

Die immer weiter nach Norden sich ausdehnenden untertägigen Grubenbaue der Zeche Osterfeld erforderten den Bau einer Außenschachtanlage, um die An- und Abfahrt zum Abbauort zu verkürzen und um die Bewetterung des Grubenfeldes zu verbessern. Der Schacht sollte zunächst nur zur Mannschaftsförderung und Bewetterung, später jedoch auch zur Kohleförderung dienen. Daher wurde ein weiter Schachtquerschnitt von 6,1 m gewählt. 1913 war Teufbeginn. Der Schacht wurde im Gefrierverfahren niedergebracht und mit Tübbings ausgekleidet. Bereits 1914 wurde das Karbon bei 317,–m erreicht und der Durchschlag zur zweiten Sohle auf 387,–m hergestellt. Schon im Jahre 1916 wurde der Schacht tiefergeteuft bis zur vierten Sohle auf 595,–m und 1936 wurde die fünfte Sohle bei 800,–m angesetzt. Die Bauten der Übertageanlage entstanden 1921 / 1922 (Kaue) und 1923 / 1924 (Förderturm). Der 43,–m hohe Turmbau für Osterfeld-4 galt als Beispiel für landschaftsverträgliches Bauen. Nach 1945 kam dem Schacht-4 gesteigerte Bedeutung zu, da auf der Anlage Osterfeld-1/2/3 der Hauptförderschacht durch Kriegsschäden ausgefallen war. Nach Stilllegung der Anlage wurde der Schacht-4 im Jahre 1993 verfüllt. Seitdem nagt der Zahn der Zeit an den Gebäuden, und das gesamte Gelände verwildert zunehmend. Am 12.10.2009 hatten Hans-Jürgen Endres und ich die offizielle Genehmigung, die Industriebrache mit unseren Kameras zu erkunden. Für die Unterstützung bedanke ich mich bei Herrn Paul-Walter Georgi von der RAG Montan Immobilien GmbH in Essen.