Zeche Nachtigall in Witten-Bommern
Die Zeche Nachtigall ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk in Witten. Heute ist sie ein Museumsstandort des dezentral angelegten Westfälischen-Industriemuseums und einer der Ankerpunkte der Route der Industriekultur im Ruhrgebiet. Sie befindet sich am Eingang des Muttentals im Wittener Stadtteil Bommern und ist Teil des Bergbauwanderwegs Muttental. Das Ruhrgebiet ist auf Kohle gebaut. Vor nahezu 200 Jahren förderte man an den Hängen des Flusses, der dem gesamten Revier seinen Namen gab, die ersten Brocken des schwarzen Goldes zu Tage. Im Jahre 1714 beantragten zwei Bauern aus Herbede, Kohle unter dem Namen Nachtigall am Hettberg fördern zu dürfen. Nach einer bewegten Firmengeschichte und den Zusammenschlüssen mehrerer benachbarter Betriebe, musste die Zeche Nachtigall im Jahre 1892 wegen technischer Mängel und Unwirtschaftlichkeit geschlossen werden. In den späteren Jahren befanden sich verschiedene Betriebe auf dem Gelände, so die Ziegelei Dünkelberg, die aber auch schon im Jahre 1963 ihre Pforten schloss. Es folgten weitere Kleinbetriebe wie Schrotthändler, die das Gelände nutzten. Im Laufe der Zeit verfielen die alten Gebäude mehr und mehr. Erst nach Übernahme des Geländes durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe wurden neue Nutzungskonzepte erstellt, im Jahre 2003 wurde dann nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten das Museum eröffnet. Auf der Zeche Nachtigall im Wittener Ruhrtal werden die Besucher in die Zeit zurückversetzt, in der man zum Kohleabbau noch waagerechte Stollen in die Hänge trieb und später die ersten Schächte in die Tiefe grub. Erhalten sind mehrere historische Bruchsteingebäude, eine der ältesten Dampffördermaschinen (Baujahr 1887) des Bergbaues an der Ruhr, ein Segelschiff der Ruhrschifffahrt, die Kohlenniederlage, der Nachtigall-Stollen, der mit Helm und Grubenlampe besichtigt werden kann, sowie die Ziegelei Dünkelberg.