Zeche Gneisenau-2/4 in Dortmund-Derne
Auf der Zeche Gneisenau wurde bereits 1873 mit den Abteufarbeiten begonnen, doch konnte aufgrund starker Wasserzuflüsse erst 1886 die Kohleförderung aufgenommen werden. 1891 in den Besitz der Harpener Bergbau-AG gelangt, wurde Gneisenau in den 1920er Jahren zur Großschachtanlage ausgebaut. Mit Übernahme der Zeche Scharnhorst wurde auf Gneisenau ab 1930 der Schacht-4 niedergebracht, der 1934 den Schacht-2 ablöste und als Zentralförderschacht diente. Das 1933 in unmittelbarer Nachbarschaft des Tomson-Bocks über Schacht-4 errichtete Doppelbockgerüst gilt als Wahrzeichen des Ortsteils Derne. Weil die Fördermaschinenhäuser wegen der beengten Platzverhältnisse sehr nah am Fördergerüst stehen mussten, ergab sich für die Streben des Gerüstes eine fast senkrechte Aufstellung. Die noch erhaltenen Zwillings-Dampffördermaschinen wurden 1924 und 1934 von der Gutehoffnungshütte Oberhausen gefertigt und im ersten Obergeschoß der Maschinenhäuser installiert, um einen günstigeren Seilneigungswinkel zu erhalten. Von den Maschinen dieser Art existieren heute nur noch wenige. Der Tomson-Bock stammt von 1885/86 und gilt unter Industriehistorikern als Kleinod. Bei dem mittlerweile aufwendig restaurierten Denkmal handelt es sich um das älteste erhaltene stählerne Fördergerüst des Ruhrgebiets. Das Steinkohlenbergwerk Gneisenau, das zeitweise eines der größten Europas war, schloss 1985 als vorletzte Dortmunder Zeche. Meine Fotos sind im April 2010 entstanden, vielen Dank an Paul-Walter Georgi für die Unterstützung.