Zeche Fürst Hardenberg-1/2 in Dortmund-Lindenhorst

Im Jahre 1872 begann die „Gewerkschaft der Steinkohlen- und Eisensteinzeche Fürst Hardenberg“ im unwegsamen Emschergebiet zwischen Huckarde und Eving mit den Abteufarbeiten eines Schachtes im Grubenfeld Deusen-2. Mit der Errichtung eines Schachtturmes und der Installation einer dampfbetriebenen Fördermaschine konnte die Gewerkschaft 1876 die Kohleförderung aus Schacht-1 aufnehmen. Nachdem 1881 die Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft (GBAG) die Zeche übernahm, wurden die Kohlenfelder von Fürst Hardenberg und Minister Stein zusammengelegt. Nach der Inbetriebnahme von Schacht-2 im Jahr 1900 wurde der Schacht-1 ab 1904 nur noch zur Seilfahrt, Wasserhaltung und Bewetterung genutzt. 1960 wurde die Kohleförderung auf Fürst Hardenberg beendet. Auf Schacht-1 wurden Seilfahrt und Güterförderung 1963 eingestellt. Der Schacht-2 wurde 1966 zentraler Transportschacht für Massen- und Schwerguttransporte. Als 1987 auch Minister Stein als letzte Dortmunder Zeche ihre Pforten schloss, wurden die Anlagen bis auf den Malakow-Turm und das dazugehörige Maschinenhaus weiträumig abgerissen. Der restaurierte Malakow-Turm von 1876 zählt zu den 12 erhaltenen Beispielen im Ruhrgebiet. Die Architektur des 32 Meter hohen Ziegelbaus mit stark vorspringenden Strebepfeilern erinnert an eine trutzige Festung. Das Sockelgeschoss des historischen Gebäudes wurde Anfang der 1930er Jahre durch einen bis heute erhaltenen Anbau in expressionistischer Formensprache erweitert. Meine Aufnahmen entstanden im März und Juni 2010.