Zeche Auguste Victoria – 3/7 in Marl

Es ist die vorletzte Zeche des Ruhrgebietes, nun ist auch dort Schluss: Am Freitag, den 18. Dezember 2015 wird in Marl das letzte Mal Steinkohle gefördert. Zur letzten Schicht im Traditionsbergwerk Auguste Victoria kommt auch die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Nach rund 115 Jahren Bergbau stellt die vorletzte Zeche des Ruhrgebiets die Förderung ein. Zur offiziellen Verabschiedung in Marl haben sich unter anderem NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und der Chef der Gewerkschaft IGBCE, Michael Vassiliadis, angemeldet. Sie wollen vor dem Festakt um 14:00 Uhr ausfahrende Bergleute am Schacht in Empfang nehmen und zum Veranstaltungszelt begleiten.

Die Zechenschließung ist Teil des Ausstiegs aus der hoch subventionierten deutschen Steinkohle bis Ende 2018. Bundesweit gibt es danach nur noch zwei Zechen: Prosper-Haniel in Bottrop und die Zeche in Ibbenbüren ganz im Norden von NRW. Im Traditionsbergwerk Auguste Victoria hatten zu Spitzenzeiten in den 1950er-Jahren rund 11.000 Menschen gearbeitet, Anfang 2014 waren es noch rund 2.800 Beschäftigte.

Die Jahresförderung lag bei rund zwei Millionen Tonnen Steinkohle. Das Bergwerk zählte außerdem jahrzehntelang zu den wichtigsten Ausbildungsbetrieben der Region. Nach der Stilllegung hoffen der Zechenbetreiber und Grundstückseigentümer RAG sowie die Stadt Marl auf eine Folgenutzung unter anderem für Logistik. Das knapp 90 Hektar große Gelände hat einen eigenen Bahnanschluss und Hafen und liegt direkt an der Autobahn.

 

Die Stadt Marl will das Zechengelände für Logistik oder gemischte Gewerbebetriebe vermarkten und so mittelfristig 1.000 neue Stellen ansiedeln. „Wir wollen zukunftsfeste Jobs für unsere Kinder“, sagt der Marler Bürgermeister Werner Arndt (SPD).