Radschleppdampfer Oscar Huber im Duisburger Hafen
Sein eigentlicher Name ist „Raab Karcher XIV – Oskar Huber“, aber solange wir unter uns sind, dürfen Sie auch gerne nur „Oskar“ sagen. Er wurde nach einem Wirtschaftsführer benannt und gehörte zur Reederei von Raab Karcher, daher kommt der lange Name. „XIV“ ist die Zahl „14“ in römischen Ziffern geschrieben. Sie soll zeigen, dass Oskar der 14. Schleppdampfer dieser Schifffahrtsgesellschaft war. Gebaut wurde er in den Jahren 1921/22 auf der Werft Ewald Berninghaus. Damals hieß er noch „H.P. Disch VII, Wilhelm von Oswald“. 1927 wurde er dann aber von Raab Karcher übernommen. Seine Länge beträgt stolze 75 Meter, und das bei einer Breite von nur 9 Metern. Allerdings ist er in der Mitte, da wo rechts und links die Schaufelräder sitzen, 20,75 Meter breit. Weil er ziemlich flach gebaut ist und nur 1,55 Meter Tiefgang hat, durfte er früher den Rhein zwischen Rotterdam und Karlsruhe befahren. Tag für Tag war er auf dem Rhein unterwegs. Bis zu sieben vollbeladene Schleppkähne (Schiffe ohne eigenen Antrieb) musste er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1966 stromauf und -ab ziehen. Damals war er das letzte von all den Seitenradschleppdampfern, die seit der Erfindung der Dampfschifffahrt etwa 120 Jahre lang das Bild der Rheinschifffahrt bestimmt hatten. Danach versuchte er sich als Partyschiff und als Ausflugsdampfer „über Wasser zu halten“, konnte aber kaum seinen Lebensunterhalt verdienen. Seit 1971 gehört er der Stadt Duisburg, die 1974 das erste Duisburger Schifffahrtmuseum auf ihm eingerichtet hat. Ein Besuch lohnt sich. Meine Aufnahmen entstanden im August 2010.