Landschaftspark Duisburg-Nord
Kilometerlange Rohre führen durch endloses Grün und riesige Hochöfen ragen wie Kolosse in die Höhe: Wo einst die Schornsteine rauchten und der Himmel glühte ? der Landschaftspark Duisburg-Nord ist der Prototyp unter den Industriedenkmälern im Ruhrgebiet. In den 1970er Jahren, wenn wir sonntags unsere Verwandtschaft in Duisburg-Meiderich besuchten, wurde es bald unangenehm im Auto, und kurz vor dem Ziel war es ratsam, die Fenster zu schließen und das Atmen einzustellen. Dies ist heute Geschichte, denn was noch vor 30 Jahren zur Identität des Duisburger Nordens zählte, hat sich in den letzten Jahren zum interessanten Landschaftspark im Ruhrgebiet entwickelt. Industriegeschichte, Natur, Kultur und Sport gibt es hier ganzjährig und rund um die Uhr bei freiem Eintritt. Als nach über 80 Jahren härtester Arbeit im Hüttenwerk 1985 die letzte Schicht gefahren war, begann zunächst der Verfall und die Natur eroberte sich ihren Raum zurück. Die entstandene Industriebrache von mehr als 200 Hektar Größe verdankt seine Erhaltung und Nutzung als Erlebnispark vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die gegen einen geplanten Abriss der Anlage kämpften. Zwischen den Stadtteilen Meiderich und Hamborn entstand so von 1990 bis 1999 der Landschaftspark als Projekt der Internationalen Bauausstellung IBA Emscherpark. Richtig interessant, wenn nicht gar romantisch wird es im Landschaftspark Duisburg-Nord immer mit Anbruch der Dunkelheit. Die spektakuläre Lichtinszenierung des englischen Künstlers Jonathan Park taucht die Hochöfen in bunte Farben. Meine Fotos entstanden im Frühsommer 2010.