Hüttenwerk Cockerill-Sambre in Liége-Seraing
Lüttich ist eine Wiege der kontinentaleuropäischen Kohle- und Stahlindustrie. Bereits im Jahre 1720 hatte die erste Dampfmaschine auf dem europäischen Festland in einer Kohlemine in der Nähe von Lüttich ihren Betrieb aufgenommen. Von hier aus breitete sich die Industrialisierung über den gesamten Kontinent aus. Die Folge waren starke Immigrationsströme aus Flandern, Italien und Nordafrika, was sich auch im heutigen Straßenbild noch widerspiegelt. Insbesondere hat das Stahlunternehmen Cockerill-Sambre seinen Stammsitz nahe Lüttich. Mit dem Zusammenbruch des Kohlebergaus und der anschließenden Stahlkrise im Lütticher Becken geriet die Region in große finanzielle Schwierigkeiten und sah sich mit einer hartnäckig hohen Arbeitslosigkeit konfrontiert. Der Hafen von Lüttich ist der drittgrößte Binnenhafen der Welt, der durch die Verbindung über den Albert-Kanal auch für kleinere Seeschiffe einen Anschluss an den Hafen von Antwerpen bietet. Am 22. März 2003 hatte ich Gelegenheit, an einem fotografischen Ausflug unter der Leitung des renommierten Industriefotografen Christian Brünig aus Duisburg teilzunehmen. Er führte uns zielgerichtet an exponierte Stellen, von denen wir das Hüttenwerk Cockerill-Sambre eindrucksvoll fotografieren konnten. Hierbei erlebten wir Situationen, wie sie uns aus dem Ruhrgebiet der 1960er bzw. 1970er Jahre noch deutlich in Erinnerung geblieben sind. Hierfür nochmals meinen herzlichen Dank.