Deiler Mühle in Essen-Kupferdreh

Die Deiler Mühle ist die älteste erhaltene Wassermühle auf Essener Stadtgebiet und zugleich die einzige, die noch über ihr vollständiges historisches Maschineninventar verfügt. Vermutlich entstand sie zusammen mit dem unmittelbar benachbarten Deilmann´schen Bauernhof, der bereits im 14. Jahrhundert erwähnt wurde. Urkundlich belegt ist die Deiler Mühle jedoch erst für das Jahr 1522. Das heute vorhandene Mühlengebäude aus Bruchstein stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Mühleninventar dokumentiert in seltener Geschlossenheit und Originalität die Wassermühlentechnik zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Gebäudeinneren befinden sich neben der Wohnung des Müllers das Mahlwerk mit drei Mahlgängen und eine Reihe von Nebenmaschinen: Trieur (Reinigungsmaschine), Spitz- und Schälmaschine, Sichter (Siebmaschine) und Haferwalze. Alle Arbeitsgänge auf dem Weg vom Korn zum Mehl – Vorreinigung, Hauptreinigung, Verarbeitung – konnten mit diesen Maschinen verrichtet werden. Ein Sackaufzug und zwei weitere Aufzüge transportierten das Mahlgut über mehrere Stockwerke von einer Maschine zur nächsten. Selbst zwei Steinkräne zum Anheben der Mahlsteine und die sogenannten „Lichtwerke“, mit denen die Arbeitsabstände zwischen den Mahlsteinen eingestellt werden können, sind funktionsfähig überliefert. Der älteste Mahlstein stammt aus dem Jahre 1662. Alle maschinellen Einrichtungen der Deiler Mühle, die sich über die vier Geschosse des Gebäudes verteilen, wurden mittels Wasserkraft durch ein „Poncelet-Rad“, einer Weiterentwicklung des unterschlächtigen Wasserrades, angetrieben.